Ich habe Unmengen Erinnerungen! Meine Studiengänge, meine Arbeit als Chefredakteurin des Magazins „mediazine“ (existiert noch heute!) und das Uni-Leben (ja, das gibt es!) haben mich wahrhaftig nachhaltig geprägt. Besonders fand ich die familiäre Atmosphäre und die Möglichkeit selbst zu gestalten. Es war keine Massenuni, an der keine*r den*die andere*n kennt. Zudem war mein Studium vergleichsweise praktisch angelegt. Dass wir neben den (teilweise ;)) tollen, wissenschaftlichen Inhalten auch einmal im Grunde die gesamte Klaviatur des Medienspektrums durchproduziert haben, hilft mir noch heute in meiner Arbeit als Kommunikationsmanagerin bei der Aktion Mensch in Bonn, da ich die Belange der einzelnen ‚Gewerke‘ kenne.

Besonders geprägt hat mich zudem das Interdisziplinäre meines Masterstudiums. Die Relevanz und der Gewinn, verschiedene Professionen zusammenzudenken und gemeinsam arbeiten zu lassen, wurde mir in Siegen vermittelt und ist bis heute wichtiger Teil meiner Arbeit. Herausragend waren die Aktivitäten der studentischen Initiativen. Das Engagement und das „Einfach-mal-Machen“ – von politischen Gruppen zu Schraubern von Rennautos über interkulturelle Initiativen bis hin zum Uni-TV, -Radio etc. – alle haben sich ausprobiert, miteinander gelernt und Spaß gehabt. So habe ich gelernt, mich sowie Projekte zu strukturieren, mit anderen zusammen zu arbeiten und Über-den-Tellerrand-Hinauszuschauen.

In meiner Studienzeit in Siegen habe ich Freund*innen fürs Leben gefunden, die heute noch einen großen Teil meines Lebens ausmachen. Als studentische Hilfskraft in der Presse- und Öffentlichkeitsstelle der Uni habe ich zudem noch einen anderen Einblick in die Vielseitigkeit der Uni bekommen und es bestehen weiter persönliche Kontakte zu ehemaligen Kolleg*innen. Zwei Professoren haben zudem meine Uni-Zeit sehr geprägt: Prof. Dr. phil. Dagmar Hoffmann und Prof. Dr. Peter Matussek. Im medienwissenschaftlichen Bereich gab es viele engagierte, tolle Dozierende, aber die beiden haben mich persönlich sehr beeindruckt – nicht zuletzt durch ihren unermüdlichen Einsatz für die Studierenden und inhaltliche Tiefe in ihren Forschungsfeldern.

Und, das studentische Leben neben der Uni kam auch im beschaulichen Siegen nicht zu kurz – an meine Mittwochabende im „Meyers“ erinnere mich in jedem Fall gern zurück. Ein besonderer Moment war für mich war außerdem die Zusage zur förderwürdigen Stipendiatin über den Studienförderfonds der Uni Siegen. Als Studentin ohne finanzstarke Familie im Rücken, gab mir dieses Stipendium am Ende meines Studiums die Möglichkeit, dieses konzentriert zu beenden. Zum Dank bin ich nun selbst Förderin und habe auf ewig meinen eigenen Sitzplatz im Audimax. Und nicht zuletzt: Ich aß nie wieder so gut in einer Mensa. Danke an die Mensa-Ladies – und allen anderen, die mich regelmäßig mit Kartoffelgratin und Bio-Quarkspeise verköstigten. ❤